Dronco in Wunsiedel meldet Insolvenz an

02.03.2013
Frankenpost

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Hohe Finanzierungskosten belasten den Schleifmittel- Hersteller. Der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Exner ist aber zuversichtlich, dass das Unternehmen gerettet werden kann.

Wunsiedel - Die Dronco AG, die in Wunsiedel 300 Mitarbeiter beschäftigt, hat beim Amtsgericht Hof einen Insolvenzantrag gestellt. Die Geschäfte laufen nach Unternehmensangaben zwar gut, doch der Schleifmittel-Hersteller kämpft mit hohen Finanzierungskosten. Diese seien durch Millionen-Investitionen entstanden, die zu einem erheblichen Teil mit Fremdkapital finanziert worden seien, sagte Dronco-Vorstand Hermann Bröker am Freitag in Wunsiedel der Frankenpost. Die Zahlungen für Zins und Tilgung fraßen zuletzt nach Aussage Brökers die Erträge aus dem operativen Geschäft auf.

Der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Joachim Exner von der Nürnberger Sozietät Dr. Beck & Partner sieht jedoch gute Chancen für eine Rettung der Firma. "Das Unternehmen hat ein funktionierendes Geschäftsmodell, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter und einen Vorstand, der rechtzeitig gehandelt hat - das sind Faktoren, die mich sehr zuversichtlich stimmen", sagte er am Freitag. Auch Bröker machte trotz der angespannten Lage Mut: "Mit den Regelungen der Insolvenzordnung und der Unterstützung durch unsere wichtigsten Gläubiger sind wir davon überzeugt, die Dronco AG nachhaltig sanieren zu können."

Die Belegschaft ist hingegen von der Insolvenz geschockt. Betriebsratsvorsitzender Jürgen Heinze sagte der Frankenpost, die Unsicherheit unter den Mitarbeitern sei groß. "Momentan ist die Stimmung recht aufgeheizt."

Dabei sind im Sanierungskonzept nach Angaben von Uwe Kassing von der Buchalik Brömmekamp Unternehmensberatung GmbH keine Entlassungen vorgesehen. Die Düsseldorfer Firma, die Dronco in betriebswirtschaftlichen Fragen berät, regt aber neben der Senkung der Finanzierungskosten auch in der Produktion Verbesserungen an. Diese könne zum Beispiel durch modernere Maschinen und bessere Abläufe noch einige wichtige Prozent effizienter werden, erklärte Rechtsanwalt Kassing.

Von Matthias Will