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Aufwertung

18.11.2003
Nürnberger Nachrichten

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Die Perle von Grundig verkauft

Der Insolvenzverwalter Siegfried Beck zeigte sich zufrieden. Tatsächlich können die Beschäftigten der Autoradiosparte von Grundig in Nürnberg und der Fabrik im portugiesischen Braga aufatmen. Sie haben in Delphi einen potenten neuen Arbeitgeber gefunden. Mit der Ansiedlung des europäischen Zentrums für Infotainment von Delphi verbindet sich für den Standort Nürnberg sogar eine Aufwertung.

Die andere Seite der Medaille ist, dass mit dem Verkauf die unausweichliche Zerschlagung des Grundig-Konzerns Realität geworden ist. Es ist — gemessen an der Profitabilität — die Perle der Firma, die Delphi aufkauft. Der Automobilzulieferer bekommt deutsche Qualitätsprodukte ins Portfolio, auch wenn die Fertigung in Portugal erfolgt. Die Entwicklung aber stammt aus Nürnberg. Dass Audi, Bentley, Fiat, GM-Opel, MCC smart, Rolls-Royce, Scania, Seat, Skoda wie VW ihre Fahrzeuge mit Grundig-Autoradios ausstatten, spricht für sich.

Zu den Interessenten gehörte ursprünglich Anton Kathrein, der es als Besitzer von Grundig bis zur Insolvenz nicht schaffte, für das Unternehmen in der Gesamtheit eine Lösung zu finden und der es zuließ, dass unsinnige Empfehlungen der Unternehmensberatungsgesellschaft Berger (wie die Verlagerung der TV-Gerätefertigung von Nürnberg nach Wien) umgesetzt wurden. Es ist gut, dass er nicht zum Zuge kam.

Nun steht fest, dass der Markenname Grundig zumindest in Autoradios und in Navigationsgeräten weiterleben kann. Über den anderen Konzernteilen stehen noch viele Fragezeichen. Immerhin sind durch den Deal mit Delphi bei Autoradios sich berührende Markenrechte auseinander dividiert. Damit ist Klarheit bei den Verhandlungen über die anderen Bereiche geschaffen. Die Arbeit des Insolvenzverwalters Beck, sie ist noch lange nicht beendet. WOLFGANG MAYER