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Restrukturierungsprozess abgeschlossen - Regionale Investorenlösung für RDW Regensburger Druckgußwerk Wolf GmbH

11.04.2023 | PDF
Firmengruppe Wolf

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Regensburg, 11.04.2023. Der Aluminiumdruckguss-Spezialist RDW wird mit den operativen Tochter­gesellschaften in Ungarn und China von den erfahrenen Unternehmern Altenbuchner und Astaller aus Regensburg übernommen. Alle 1.640 Arbeitsplätze, 250 davon in Regensburg, bleiben erhalten.

Die Wolf-Unternehmensgruppe ist ein spezialisierter Hersteller von Druckgussbauteilen aus Aluminium für die Automobilindustrie, den landwirtschaftlichen Bereich sowie für den Maschinenbau. Das Unter­nehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: Schmelzen, Gießen, CNC-Bearbeitung, Beschich­ten, Wärmebehandlung, Montage, Dichtigkeitsüberprüfung und Pulverbeschichtung. Die für den Gieße­reiprozess notwendigen Werkzeuge werden selbst konstruiert, gebaut und gewartet.

Am 12.09.2022 musste die Regensburger Druckgusswerk Wolf GmbH als Muttergesellschaft der Gruppe Insolvenzantrag stellen. Ursachen der Krise waren u.a. die in den Vormonaten sprunghaft angestiegenen Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten. Das Amtsgericht Regensburg setzte Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl als Insolvenzverwalter ein, der bereits in der Vergangenheit diverse Zuliefer- und Produktions­betriebe durch Krisensituationen führte.

Mit Beginn des Verfahrens wurden die für eine stabile Betriebsfortführung notwendigen Grundlagen gelegt: Die Finanzierungskreise für Betriebsmittel wurden in enger Abstimmung mit den zwei deut­schen und den drei ungarischen Banken, u.a. durch Verlängerungen der Linien und Vereinbarungen über Sicherheiten, stabilisiert. Ferner wurde für die Werke ein umfassendes Programm zur operativen Re­strukturierung aufgesetzt. Das mit den Führungskräften und der Unternehmensberatung FTI Andersch AG aufgesetzte Programm trug mit über 30 Einzelmaßnahmen zu einer nachhaltigen Verbesserung der Gießerei- und Bearbeitungsprozesse sowie der Ergebnissituation bei. Auch die Kunden unterstützten die Fortführung durch eine stabile Auftragslage und eine Anpassung der Zahlungsziele. Der in der Insolvenz eingeschlagenen Weg wurde von der Belegschaft und vom Betriebsrat mit großem Einsatz mitgetragen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RDW haben ungeachtet der insolvenzbedingten Herausfor­derungen mit hoher Leistungsbereitschaft und großer Loyalität zum Unternehmen alle Geschäfts- und Produktionsbereiche zuverlässig fortgeführt. Die Belegschaft hat damit selbst das Fundament für den Erhalt des Betriebes gelegt“, so der Insolvenzverwalter Dr. Ampferl.

Gemeinsam mit den M&A-Spezialisten von PwC PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungs­gesellschaft wurde ein internationaler Investorenprozess aufgesetzt. Auf Basis eines strukturierten Prozesses wurde den Interessenten – nach Abschluss von Vertraulichkeitsvereinbarungen – Einsicht in die Unternehmensdaten und Produktionsprozesse gewährt. Im Rahmen eines kompetitiven Wett­bewerbs zwischen den Interessenten konnte sich schließlich ein Regensburger Konsortium durchsetzen. Mit dem Zuschlag durch den Gläubigerausschuss konnte der Investorenprozess nunmehr Anfang April 2023 erfolgreich zum Abschluss gebracht werden.

Die neu gegründete Wolf Industries GmbH, deren Gesellschafter die in Regensburg ansässigen Inves­toren Konrad Altenbuchner und Andreas Astaller sind, erwirbt den Geschäftsbetrieb der Regensburger Druckgußwerk Wolf GmbH (Deutschland) einschließlich der Anteile an den Tochtergesellschaften Prec-Cast Kft. (Ungarn) sowie Prec-Cast Co. Ltd. (China). Die Übernahme der Produktion in Regensburg erfolgte bereits rückwirkend zum 01.04.2023. Die gesamte Belegschaft wird nahtlos weiterbeschäftigt. Die beiden Unternehmer haben sich bereits am Gründonnerstag der Belegschaft vorgestellt und ihr Konzept für die Betriebe erläutert. Konrad Altenbuchner betonte: „Unser Ziel ist es, aus den drei Stand­orten unter dem traditionsreichen Namen Wolf ein gemeinsames Unternehmen zu formen, dass zu­sammen in China, Ungarn und Deutschland anspruchsvolle und hochwertige Gussteile aus Aluminium produziert.“

In den vergangenen Wochen fanden bereits zahlreiche intensive Kundengespräche mit den Investoren statt, bei denen weitere Potentiale zur Entwicklung des Geschäfts identifiziert werden konnten. Zudem gab es intensive Verhandlungen mit den Banken der ungarischen Tochtergesellschaft in Budapest. Sowohl die Kunden als auch die Banken begrüßen und unterstützen die Übernahme der Wolf-Gruppe durch das Konsortium Altenbuchner / Astaller.

Über die Firmengruppe Wolf

Das 1933 in Regensburg gegründete Familienunternehmen fertigt aktuell über 785 verschiedene Druckgussteile aus Aluminium nach aktuellen Qualitätsstandards sowie notwendigen Zertifizierungen. Zum Produktportfolio des Unternehmens zählen Gehäuse für Batterie- und Antriebseinheiten sowie Motoren. Ferner werden Strukturbau­teile und pneumatische Komponenten hergestellt. Wesentliche Kunden sind ZF, BMW, Daimler, Audi, Knorr Bremse, Dräxlmaier und John Deere. Neben dem Stammsitz in Regensburg betreibt das Unternehmen Werke in Sátoraljaújhely (Ungarn) und Zhongshan (China) und ist somit international ausgerichtet.

Dr. Hubert Ampferl,

Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Diplom-Betriebswirt (FH) ist Partner der Kanzlei Dr. Beck & Partner GbR. Er ist in ganz Bayern als Insolvenzverwalter tätig und hat sich in dieser Funktion auf die Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen spezialisiert.

Pressekontakt für weitere Informationen:

Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl
Galgenbergstraße 2, 93053 Regensburg
Tel.: +49 941 280 73 70 | Fax: +49 941 / 280 73 79 | E-Mail: advo@ra-dr-beck.de