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Scherer & Trier-Insolvenz ohne Entlassungen

03.06.2014
Neue Presse Coburg

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Beim kriselnden Michelauer Automobilzulieferer läuft die Produktion stabil. Der Umsatz übertrifft die Erwartungen. Die Investorensuche geht jetzt in die entscheidende Phase.

Von Christoph Scheppe

Michelau – Treue Kunden und Lieferanten, volle Auftragsbücher: Obwohl das Amtsgericht Coburg am 1. Juni das Insolvenzverfahren eröffnet hat, plant der finanziell angeschlagene Automobilzulieferer Scherer & Trier keine Entlassungen. Nach Angaben des auf thermoplastische Formteile für die Autoindustrie spezialisierten Unternehmens aus Michelau (Landkreis Lichtenfels) bestehe dazu keine Notwendigkeit, weil Geschäftsbetrieb und Produktion sich stabil entwickelten.

„Die Auslastung ist gut. Wir benötigen derzeit jeden einzelnen Arbeitnehmer“, wird Insolvenzverwalter Joachim Exner in einer am Montag verbreiteten Mitteilung zitiert. Scherer & Trier beschäftigt weltweit 2300 Mitarbeiter, davon 2000 in Michelau. Derzeit werden die Planungen nach Angaben von Produktions-Geschäftsführer Wolfgang Feibig durch zusätzliche Kundenaufträge sogar übertroffen. Das habe zu einer Steigerung des Umsatzes geführt.

Ziel sei es laut Geschäftsführer Rolf Graf, das Unternehmen mithilfe eines Investors wieder auf eine solide Basis zu stellen und so „den Standort und möglichst alle Arbeitsplätze zu erhalten“. Nachdem die Fortführung gesichert sei, liege der Schwerpunkt in den nächsten Wochen auf der Investorensuche. Wie Graf, der als Restrukturierungs-Manager Mitte April zum Geschäftsführer bestellt wurde, mitteilte, haben bereits „mehrere Interessenten Angebote abgegeben. Das zeige, dass der Betrieb für Investoren attraktiv ist.“

Scherer & Trier hatte am 10. März Insolvenz beantragt, nachdem Gespräche über eine Anschlussfinanzierung gescheitert waren. Zu den Kunden des Automobilzulieferers gehören Hersteller wie BMW, Daimler und der VW-Konzern. Neben Michelau hat das Unternehmen Standorte in den USA und Mexiko. Der Umsatz der Scherer & Trier-Gruppe betrug im vergangenen Jahr rund 240 Millionen Euro.