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Große Probleme trotz voller Auftrags-Bücher

12.02.2013
Frankenpost

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Die Hauptniederlassung von E+M Brunnenbau und Bohrtechnik befindet sich im ehemaligen Bau der Firma Thyssen im Hofer Ortsteil Unterkotzau.

Hof - Schlechte Nachrichten aus dem Wachstumsbereich "Kompetenznetzwerk Wasser"der Stadt Hof: Die E+M Brunnenbau und Bohrtechnik GmbH ist ins Trudeln geraten.

Rund 130 Beschäftigte gehören zu dem Unternehmen, das in dem modernen Bau in der Hofer Straße im Ortsteil Hof-Unterkotzau angesiedelt ist. Die Firma war ins ehemalige Werk der Firma Thyssen eingezogen und hatte dieses umgebaut. Erst seit November 2012 ist Uwe Mäck Geschäftsführer der E+M Brunnenbau und Bohrtechnik. Er ist Nachfolger von Wolfgang Zappe. Der neue Geschäftsführer musste nun den Gang zum Insolvenzgericht antreten. "Leider", sagt Mäck. Als vorläufiger Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Joachim Exner bestellt. Dieser hatte erstmals am Donnerstagnachmittag Gelegenheit, sich dort umzusehen. Seine vordringliche Aufgabe sei es, sagte er im Gespräch mit der Frankenpost, die Vorfinanzierung der Löhne und Gehälter sicherzustellen. Die Anträge laufen, damit das Insolvenz-Ausfallgeld die Lohnzahlungen abdecke.

"Der Geschäftsbetrieb geht weiter", betonte Exner gestern. Momentan beleuchten er und eine Kollegin alle betriebswirtschaftlich relevanten Parameter. Bis zum Wochenende möchte er sich ausreichend Überblick verschafft haben. "Wir haben große Aufträge", berichtete der Anwalt. Die E+M Brunnenbau und Bohrtechnik ist derzeit auf zwölf Baustellen aktiv. "Die Baustellen werden wir weiterbetreiben."

Geschäftsführer Mäck führt während des laufenden Insolvenzverfahrens die Geschäfte weiter. Exner ist jedoch vorläufiger Insolvenzverwalter mit Zustimmungsvorbehalt. Das bedeutet, der Geschäftsführer muss seine Entscheidungen und Tätigkeiten mit dem Anwalt absprechen.

Volker Seidel von der IG Metall Ostoberfranken berichtet, dass Lohnzahlungen bei E+M "ein Problem" waren und verschiedene Szenarien angedacht waren. Da das Unternehmen keinen Betriebsrat hat, ist die Gewerkschaft allerdings nicht direkt eingebunden.

Im Internet wirbt E+M damit, seit "über 90 Jahren ein zuverlässiger Partner für Bohrungen und Brunnenbau" zu sein. "Mit über 25 000 niedergebrachten Bohrungen, mehr als 1 000 Brunnensanierungen und einer aus diesen Praxiserfahrungen profitierenden Bohrgeräte-Produktion", zähle E+M heute zu den erfahrensten und kompetentesten Herstellern von Bohrgeräten auf der Welt.

Neben dem Hauptsitz Hof hat E+M Brunnenbau und Bohrtechnik zwei Niederlassungen. Eine befindet sich in Planegg bei München, die andere in der Nähe von Limburg.

Wechselvolle Geschichte

1919 gründeten Christian Etschel und Karl Meyer in Hof ein Unternehmen, das sich auf Bohrungen spezialisierte und im Laufe der Jahre stark expandierte.

Zum Hofer Familienunternehmen und einstigen Großunternehmen Etschel&Meyer gehörten neben E+M auch die EMU-Unterwasserpumpen, die Anfang 2003 an die Dortmunder Wilo AG veräußert wurde. Anfang des Jahres 2007 meldete die E+M-Bohr-GmbH Insolvenz an. Obgleich die Auftragsbücher als voll galten, war das Unternehmen mit 140 Mitarbeitern in Schwierigkeiten geraten.

Im gleichen Jahr fiel der Startschuss für die E+M Brunnenbau und Bohrtechnik GmbH. Diplom-Ingenieur Christian Etschel, ehemals Geschäftsführer der E+M-Bohr-GmbH, zeichnete in dieser Auffang-Gesellschaft als Miteigentümer und Prokurist.