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Arbeitsplätze zur Bescherung

18.12.2004
Der neue Tag

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Glückliches Ende der Gusstec-Insolvenz: Neuanfang mit 130 Mitarbeitern im Januar

WEIERHAMMER. (phs) Das Christkind trug dunklen Anzug mit rosefarbenem Hemd und roter Krawatte: Am Freitag um 12.15 Uhr verkündete Insolvenzverwalter Dr. Siegfried Beck den Gusstec-Mitarbeitern die frohe Botschaft: "Sie können beruhigt in den Weihnachtsurlaub gehen und am 3. Januar wiederkommen." Das Unternehmen fängt 2005 neu an - samt der 130-köpfigen Belegschaft.

Die Gießer arbeiten künftig bei der "Gusstechnik Weiherhammer GmbH". Am Markt will sie aber wieder mit dem alten, gut eingeführten Namen auftreten. Damit endet ein zehnmonatiges Ringen um den Fortbestand des Unternehmen, das im Februar Konkurs anmelden musste.

Tapfere Arbeitnehmer

Um so größer war die Freude, als Beck in der Betriebsversammlung mitteilte, dass Investoren die Firma übernehmen. Dahinter stehen vier Gruppen aus dem Kreis der Kunden und Lieferanten. Als deren Vertreter wurde den Beschäftigten Matthias Helmig vorgestellt. Die Firma repräsentieren aber vor allem der bisherige Inhaber Joachim Placzek und Frank Koch, der in der Gießerei in Fronberg tätig war, als Geschäftsführer.

"Das hat uns keiner zugetraut. Wir haben es aus eigener Kraft geschafft, als die Banken uns fallen gelassen haben", feixte Beck. Und er versprühte gleich noch mehr Optimismus für die Zukunft. Die Eigenkapitalquote sei höher, der mit Betriebsrat und Gewerkschaften ausgehandelte Haustarifvertrag vernünftig. "Aber am wichtigsten ist, dass Sie durchgehalten haben, dass Sie nicht hingeschmissen haben", klopfte er den Arbeitern auf die Schulter.

Die Rahmenbedigungen seien jetzt günstiger. Die Einkaufs- und Verkaufspreise stünden zurzeit in einer günstigen Relation, die Gießerei-Branche erlebe einen Boom, und die hervorragende Arbeit der Männer im Unternehmen habe die Fehlerausschussquote enorm gedrückt. Letzteres und explodierende Einkaufspreise hatten der Gusstec vorher das Genick gebrochen.

Die Gießer hätten Opfer in Form von Mehrarbeit und unbezahlten Überstunden gebracht. Im Januar erhalten sie neue Arbeitsverträge. Darin ist zwar die 35-Stunden-Woche festgeschrieben, zugleich aber ein Polster von 348 Zusatzstunden, das über 16 Monate je nach Auftragslage abgerufen werden kann. Überdies nehmen die Gusstec-Leute 10,1 Prozent Gehaltsverzicht im Vergleich zum Flächentarif in Kauf.

Zu Gewinnen verdammt

Bevor Beck mit Placzek die Verträge unterzeichnete und die Gusstec damit aus der Insolvenz entließ, gab der Geschäftsführer seinen Männern die Devise mit auf den Weg, unbedingt Gewinne zu machen. "Die Auftragslage im Winter ist zwar hervorragend, aber das wird nicht leicht." Er wusste aber sehr gut, was seine Leute in den vergangenen Monaten geleistet hatten. Dafür gab's statt einer Weihnachtsfeier Freibier in der Werkhalle, wo sonst Alkoholverbot herrscht.